• Guelcan Turna

      Gülcan Turna

»Patik und Zyklon (Fantasie)«, 2022

Die Zyklon (Fantasie) kann als kleiner Zyklus aus einem Künstlerleben betrachtet werden. Die Künstlerin Gülcan Turna trägt in ihrer Performance „Patik“ eine Alukonstruktion mit bodenlangen Ketten am Kopf.

Die »Patiks«. Eine über Jahrzehnte liebevoll angefertigte Aussteuer ihrer Mutter. Seit Gülcans Geburt sind es über die Zeit 103 Paar geworden. Für die Künstlerin sind sie Symbol einer tiefen Verbundenheit und Sehnsucht. Ein Stück Identität und Geborgenheit auf ihrer Lebensreise. Werden im Kreis ein Stück meditative Buntheit.

Durch ihre Drehungen entsteht ein Durchmesser von bis zu 3 Metern. Dieses prägnante raumschaffende und raumnehmende Drehmoment verbindet im Sound die Stimme der Künstlerin mit den zyklischen Textgedanken von Klaus Oberrauner. Vier Abschnitte in Form von Sonetten, die unterschiedliche Aspekte des Kreisens thematisieren. Eine Kindheit, die sich um einen Teich dreht, dem man alle Wünsche anvertrauen kann (Teichlied). Die ekstatische Ambition neue Farben zu finden, die es gar nicht gibt, um die Welt damit ein bisschen schöner zu machen (Regenbogen). Ein dämonischer, hämisch zugespitzter Danse macabre.

 

ÜBER (LEBENS) KREISE DER KUNST

DREHEN. DREHEN. DREHEN.

UM DIE EIGENE ACHSE.

DIE KETTEN FLIEGEN IN DEN RAUM.

UM EINE KINDHEIT.

UM EINEN TEICH DER WÜNSCHE.

UM EINE EKSTASE.

UM FARBEN, DIE ES GAR NICHT GIBT.

DIE WELT DAMIT ANMALEN.

AUF EINEN REGENBOGEN KLETTERN.

FRECHER BUNTER FLECK AM GRAU SEIN.

DER TROTZIGE TON IN EINER LAUTLOSEN WELT.